Lektion Progress:

1.2 Beratungsgespräch vor Ort

Es wird konkret…

Nach dem telefonischen Beratungsgespräch ist Familie Schulz Entscheidung eine PV-Anlage installieren zu lassen gefallen. Um das Vorhaben zu konkretisieren, vereinbart Familie Schulz mit Anlageninstallateur Wagner einen Termin vor Ort.

Bei einem Beratungsgespräch vor Ort (Begehung) nimmt der Anlageninstallateur zunächst weitere technische Daten des Objektes auf. Hierzu gehören die Art der Unterkonstruktion, Sparrenmaße und Abstände sowie die Art der Wärmedämmung. Weitere wichtige Informationen wie zum Beispiel der Platzbedarf für Wechselrichter und Speicher, Zustand und Größe des Zählerschrankes oder mögliche Kabelwege sind zu überprüfen und zu dokumentieren.

Im Detail werden nun Bauhindernisse wie Dachfenster, Gauben, Kamine, Antennen und Dachentlüfter aufgenommen. Sofern möglich, werden diese vermessen und notiert. Zu diesem Zeitpunkt kann es zu weiteren Ausschlusskriterien kommen, zum Beispiel

  • erkennbare statische Probleme, beispielsweise eine nicht ausreichende Tragkraft des Gebäudes oder
  • Begrenzung der Wirtschaftlichkeit durch deutliche Verschattungsanteile der vorgesehenen Dachflächen wie benachbarte Gebäude, Bäume etc..

Besonders hilfreich für die weitere Planung sind aktuelle Baupläne oder Zeichnungen, die vom Kunden zur Verfügung gestellt werden können.

Eine Mustervorlage über alle relevanten Daten, welche im Zuge der Kundenanfrage und Beratung einer PV-Anlage erfasst werden sollten, finden Sie hier.

Für eine möglichst wirtschaftliche Gestaltung der beabsichtigten PV-Anlage sind weitere Aspekte von Bedeutung:

  • der aktuelle jährliche Stromverbrauch des Anlagenbetreibers
  • mögliche Änderungen des jährlichen Stromverbrauchs in absehbarer Zukunft.
    Änderungen können sich beispielsweise durch die Familienplanung oder durch die Einbeziehung zusätzlicher Stromverbraucher wie Elektroautos ergeben. Dies kann ein sehr wesentliches Kriterium für die Einbeziehung bzw. die sinnvolle Bemessung eines Speichers sein.

Herr Wagner zückt seinen Notizblock…

Beim Beratungsgespräch vor Ort notiert Herr Wagner zunächst den jährlichen Stromverbrauch von Familie Schulz. Dieser liegt bei ca. 6.000 kWh. Da Herr und Frau Schulz beide berufstätig sind und die Kinder zur Schule gehen, fällt der Strombedarf hauptsächlich in den Abendstunden an. Der Strombedarf der Eltern von Herr Schulz fällt dabei kaum ins Gewicht. In absehbarer Zukunft ist von keiner Änderung des Stromverbrauchs auszugehen. Die PV-Anlage soll auf der nach Süden ausgerichteten Dachfläche installiert werden. Maximal 25.000 € möchte die Familie für die PV-Anlage investieren.

Im Laufe der Beratung zeigt Herr Schulz Herrn Wagner eine Dachzeichnung. Anhand dieser planerischen Skizze kann er die maximal für die PV-Anlage zur Verfügung stehende Fläche vermessen und einzeichnen.

Ebenso notiert Herr Wagner weitere relevante Daten wie bspw. relevante Kabellängen, Dachform und die Art der Dachdeckung. Die Dachdeckung hat im weiteren Verlauf Einfluss auf die Art der Unterkonstruktion der PV-Anlage. Das Ergebnis seiner Datenerfassung als PDF.

Neben diesen Aspekten sind die sonstigen Wünsche und Vorstellungen des Kunden zu berücksichtigen. Hierzu gehören u.a. der zu erzielende  Autarkiegr,  die gewünschte Anlagengröße und die Ausführung der Anlage hinsichtlich der einzusetzenden Technik.  Zusätzlich kann außerdem ein Speicher zum Einsatz kommen.

Auf die Kundenwünsche wird in Kapitel 2 „Konzeption, Projektziel“ eingegangen.