Digitale Lernmodule geben Impulse für die praktische Ausbildung

Pressemitteilung

Handwerk mit „DiKraft“ im Fokus der energetischen Gebäudesanierung

Ob Kenntnis über rechtliche Rahmenbedingungen, Denkmalschutz, Planung zur Vermeidung von „Lock-in-Effekten“, Förderprogramme oder „Schnittstellenkompetenz“: Herausforderungen bei der energetischen Gebäudesanierung. Das Projekt „Dikraft“, „Digitales branchenübergreifendes Dienstleistungs- und Weiterbildungsnetzwerk fokus.energie für die Fachkraft von Morgen“, befasst sich mit dieser Thematik. „Dabei geht’s mit Experten um Erfahrungsaustausch, Wissenstransfer und Weiterbildung“, so Projektmanagerin Farikha Idrissova. „Dazu werden mit dem Energie-Accelerator AXEL auch passende Start-ups vernetzt.“

Das Aufgabengebiet werde stetig erweitert und die Sanierungsrate an Gebäuden steige deutlich. Ob Dämmung, Dach, Heizung, Fenster: Es sei noch viel Potenzial, so Dr. Uta Cupok vom „itb“, denn in Sachen Klimaneutralität müsse noch viel mehr gemacht werden. Schließlich spiele die energetische Gebäudesanierung neben dem Einsatz von erneuerbaren Energien eine zentrale Rolle zur Erreichung dieses Ziels. Daraus ergeben sich aber Schnittstellen und Abhängigkeiten der Beteiligten – vom Planer über Architekten bis hin zu Gewerken wie Stuckateure oder Dachdecker. Mitunter seien bei Maßnahmen rund 20 Gewerke mit Fachkompetenz involviert, ob vorrangig oder nachrangig, da seien Abstimmung und Zusammenarbeit sehr wichtig. Mangelt es hier an Koordination, kann es im schlimmsten Fall zu Effizienz- und Qualitätsverlusten kommen.

Genau an diesem Punkt setzt das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Sozialfond der Europäischen Union (ESF) geförderte Projekt „DiKraft“ an. Mit digitalen Angeboten, so genannten „Learning Nuggets“, werden digitale und kompakte Lerneinheiten für die Aus- und Weiterbildung zu Nahtstellen-Themen bei der energetischen Gebäudesanierung erstellt. Bei „DiKraft“ sind dafür mehrere kompetente Partner involviert: Energienetzwerk fokus.energie, Institut für Betriebsführung im DHI (itb), Institut für Ressourceneffizienz und Energiesystemen (IREES), Zentrum für Mediales Lernen am KIT und FS Medien.

Das Netzwerk hat mit den interaktiven Lernmodulen beste Voraussetzungen geschaffen, die Schnittstellen entsprechend aufzeigen und beleuchten, wie Lean Schöneberger vom Zentrum für Mediales Lernen am KIT und Frank Schöllkopf von FS Medien aufzeigten. Dabei geht’s um die strukturelle Umsetzung der Lernangebote, die, gekoppelt mit einer Nahtstellendatenbank und mit Feedback aus der Praxis auch zukunftsfähig gemacht wurde. Klare Ansage dabei: „You never work alone!“ Wichtig war dabei auch das Feedback von Fach- und Nachwuchskräften aus dem Handwerk, so Tanja Martin vom IREES. Ob Rückmeldung in Sachen Darstellung oder zur Mediendidaktik: Alles sei eingeflossen in die entsprechenden Lernmodule.

Diese Lernmodule lassen sich auch gut an andere andocken, erweitern so die praktische Ausbildung, geben dazu Impulse für die Zukunft der Ausbildung. Es sei von Vorteil bei der Erstellung der „Learning Nuggets“ gewesen, dass eine Kernsanierung umfassend mit entsprechender Technik begleitet werden konnte. Ob Installation einer PV-Anlage, Dämmung von Dach und Fassade oder Integration von Smart Home-Systemen: Mit dem explorativen Vorgehen sei es möglich, Nahtstellen der jeweiligen Bereiche genau aufzuzeigen, so Dr. Roland Falk vom „Kompetenzzentrum für Ausbau und Fassade“, einer der Fachautoren. Zudem gebe es ausführliche Beispiele à la vorher/nachher, die gute Einblicke in Aufgaben, Arbeiten und Nahtstellen erlauben.

Ob Bedarf an Nachwuchskräften, Fokus auf Fachkräfte, Qualifizierung oder adaptives Lernangebot: Das Projekt „DiKraft“ stellt mit den gewonnenen Erfahrungswerten und den digitalen „Learning Nuggets“ einen sehr guten Werkzeugkasten für künftige übergreifende Zusammenarbeit und Kooperationen für Handwerk, Energieberater, Baubereich oder Wohnungsbaugesellschaften zur Verfügung.

Im Bereich DOWNLOADS finden Sie die Präsentationen zum Nachlesen.