Beschreibung der Nahtstelle
Der Sockel eines Wohngebäudes sollte im Rahmen einer energetischen Sanierung abgedichtet und mit einer Drainage entwässert werden. Welche Materialien hierfür zu bevorzugen sind, wie Wärmebrücken vermieden werden können und worüber sich die beteiligten Gewerke abstimmen sollten, erfahren Sie im Video.
Im Zuge der Dämmung eines Gebäudes müssen auch Sockelanschluss und Drainage berücksichtigt werden.
Der Bauherr und der verantwortliche Handwerker führen dazu eine Gebäudeanalyse durch und entdecken abgeplatzten Putz an der Außenwand des nichtbeheizten Kellers.
Verursacht wurden die Putzabplatzungen durch Feuchtigkeit, die vom Erdreich durch die Außenwand in den Keller eingedrungen ist.
Dies ist geschehen, da die Kelleraußenwand nicht abgedichtet ist und keine Drainage um das Gebäude vorhanden ist.
Die Feuchtigkeit muss also aus dem Erdreich von der Außenwand ferngehalten werden, damit die Sanierung der Kellerwand dauerhaft bestehen bleibt.
Hierzu stimmen sich die beteiligten Gewerke Maurer, Garten- und Landschaftsbauer und Stuckateur mit dem Bauherrn ab.
Der Bauherr wünscht sich aus optischen Gründen einen flächenebenen Sockel ohne Vor- oder Rücksprung.
Zunächst gräbt der Maurer mit einem Minibagger an der Hauswand einen Graben und legt so die Außenwand frei.
Nun bringt der Maurer eine geeignete Abdichtung nach der neuen Norm 18533 Abdichtung von erdberührten Bauteilen an.
Dabei ist die Materialwahl auf den Untergrund abzustimmen.
Nun kann der Stuckateur die Außenwanddämmung bis ins Erdreich nach unten fortführen.
Hierfür wird eine spezielle Dämmung mit einer Perimeterzulassung verwendet.
Dieser spezielle Dämmstoff zeichnet sich dadurch aus, dass er feuchtigkeitsunempfindlich ist.
Der Stuckateur achtet darauf, dass der für die Dämmung verwendete Kleber auch für erdberührte Bauteile zugelassen ist.
Damit durch die Kellerdecke keine Wärmebrücke entsteht, muss sie mindestens 50 Zentimeter überdämmt werden.
Der Stuckateur bringt nun eine je nach Herstellerangaben und Zulassung geeignete Abdichtung im Erdreich und im Spritzwasserbereich an. Damit wird die notwendige wasserabweisende und wasserdichte Funktion hergestellt.
Der Garten- und Landschaftsbauer bringt dann die Noppenfolie an und der Mauerer füllt danach das Erdreich wieder auf.
Die Noppenfolie hat nicht die Aufgabe das Wasser abzuhalten, sondern die Abdichtung an der Fassade vor Beschädigung zu schützen.
Damit das Wasser gleich an der Oberfläche versickern kann, ist als Drainage eine Kiesschüttung als oberer Abschluss sehr gut geeignet.
Der Garten- und Landschaftsbauer entscheidet je nach Bodenart, ob ein Drainagerohr mit verlegt werden muss.
Für die Gartenanlage schlägt der Garten- und Landschaftsbauer weitere Arbeiten vor, die im nächsten Jahr umgesetzt werden sollen, damit dann auch die Gartenansicht zur neuen Hausfassade passt.
Die Fassade ist durch diesen Aufbau der Sockelausführung mit Drainage nun sehr gut vor Feuchtigkeit geschützt und der Sockel, das Fundament des Hauses, bleibt trocken.
Für Sockelanschluss und Drainage sind folgende Aspekte zu beachten:
- Mit dem Bauherrn bespricht der verantwortliche Handwerker eine gemeinsame Lösung für die feuchte Kellerwand.
- Der Maurer gräbt einen Graben an der Außenwand ins Erdreich und legt die Außenwand frei.
- Mit einer geeigneten Abdichtung wird verhindert, dass Wasser durch die Außenwand gelangt.
- Der Stuckateur führt die Fassadendämmung mit geeigneten Fassadendämmplatten bis mindestens 50 cm unter die Kellerdecke.
- Der Stuckateur setzt für den Feuchtebereich zugelassene Dämmplatten nach Herstellerangeben ein und installiert eine spezielle Beschichtung des Spritzwasserbereichs.
- Der Garten und Landschaftsbauer bringt eine Noppenbahn am Gebäude an und lässt die Bahn als Trennlage zum Erdreich mit der künftigen Geländeoberkante abschließen.
- Der Maurer füllt den Hohlraum an der Kellerwand mit Erdreich. Dabei ist wichtig, dass der obere Bereich der Geländeoberkante mit einer Kiesschüttung ausgeführt wird, so dass die Feuchtigkeit gleich ablaufen kann.
Quiz
Überprüfen Sie in einem Quiz, ob Sie die relevanten Abstimmungen an dieser Nahtstelle kennen. Da diese in dem Video genauer erklärt werden, ist es empfehlenswert, zuerst das Video anzuschauen und das Quiz anschließend zur Selbstkontrolle zu lösen.
Externe Fundstellen
An dieser Stelle finden Sie weiterführende Inhalte zum Thema der Nahtstelle, auf die Sie außerhalb der Lernplattform zugreifen können.
- Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V.
Merkblatt – Ausführung von Sockelbereichen bei Wärmedämmverbundsystemen und Putzsystemen Schweizerischer Maler- und Gipserunternehmer-Verband
Merkblatt – Anwendung von Aussenputzen und der verputzten Aussenwärmedämmung in SockelzonenWikipedia
Perimeterdämmung