Beschreibung der Nahtstelle
Möchte der Bauherr eine nachhaltige Wärmeerzeugung in das Smart Home System integrieren, kann er verschiedene Typen von Wärmepumpen in Betracht ziehen. Dazu ist eine Beratung durch einen Gebäudeenergieberater, Systemingetrator und durch die beteiligten Gewerke sehr wichtig. Welche Abstimmungen die Gewerke zudem über den Einbau, die Grabarbeiten sowie die Verkabelung innen und außen treffen sollten, erfahren Sie im Video.
Im Rahmen einer energieeffizienten Sanierung sollte über den Einbau einer Wärmepumpe nachgedacht werden und die Integration dieser in das Smart Home System.
Eine Wärmepumpe entzieht Wärmeenergie aus der Umgebung, wie zum Beispiel aus der Luft, aus dem Wasser oder aus dem Erdreich, und generiert daraus nutzbare Wärmeenergie für das Gebäude.
Der Energieberater berät den Bauherrn, wie eine Wärmepumpe als nachhaltige Lösung das Haus günstig und umweltfreundlich mit Wärme versorgen kann.
Es gibt diverse Förderungen für die energetische Sanierung, unter anderem von der KFW oder dem BAFA.
Der Erwerb und Einbau einer Wärmepumpe wird beispielsweise gefördert, da Wärmepumpen das Heizen mit fossilen Brennstoffen ersetzen und als nachhaltige Wärmeerzeuger gelten.
Wärmepumpen werden nach der Wärmequelle eingeteilt, aus der sie jeweils die Energie gewinnen.
Zu den beliebtesten Wärmepumpen gehören Luft-Wasser-Wärmepumpen, Wasser-Wasser-Wärmepumpen, Sole-Wasser-Wärmepumpen und Luft-Luft-Wärmepumpen.
Bei diesen Wärmepumpen wird Wasser in einem Pufferspeicher durch die generierte Wärmeenergie erwärmt und für die Heizung im Haus eingesetzt.
Bei einer Luft-Wasser-Wärmepumpe wird über eine Außeneinheit Energie aus der Umgebungsluft gewonnen.
Gesteuert wird die Wärmepumpe über eine Inneneinheit.
Der SHK-Betrieb Heizungsbau bespricht die verschiedenen Arten von Wärmepumpen mit dem Bauherrn.
Ein Luft-Wasser-Wärmepumpe wird am häufigsten verwendet, da sie kostengünstiger in der Anschaffung als andere Anlagen ist.
Zudem ist sie ohne umständliche bauliche Maßnahmen oder Genehmigungsverfahren schnell einsetzbar.
In der Regel ist diese auch gleichzeitig der Pufferspeicher.
Wegen der kostengünstigen Anschaffung und der schnellen Einsetzbarkeit entscheidet sich der Bauherr für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe.
Eine Wärmepumpe gilt als sparsame und umweltfreundliche Heizalternative.
Dabei ist vor allem die Vorlauftemperatur der Heizung wichtig.
Damit ist die Heizwassertemperatur am Austritt des Wärmeerzeugers gemeint.
Je nach Heizlast im Haus und je nach installiertem Heizsystem ist die Vorlauftemperatur unterschiedlich.
Wenn das Haus zum Beispiel durch sinkende Außentemperaturen Wärme verliert, muss die Vorlauftemperatur der Heizung steigen.
Eine schnelle Anpassung der Temperatur verbraucht in der Regel mehr Energie.
Niedrige und konstante Werte sowie eine energiesparende Dämmung steigern daher die Effizienz gewisser Heizsysteme, wie zum Beispiel eine Wärmepumpe.
Um die Wärmepumpe effizienter einsetzen zu können und weitere Energie zu sparen, wird sie in das Smart Home integriert.
Da nicht nur die Wärmepumpe, sondern auch das Smart Home als Regeltechnik für die Heizungssteuerung förderfähig ist, stimmen sich Energieberater, Heizungsbauer und Systemintegrator über den Antrag für die Förderung ab.
Integriert wird die Wärmepumpe über eine Schnittstelle in das Smart Home System.
Moderne Wärmepumpen verfügen über eine Netzwerkschnittstelle, eine sogenannte IP-Schnittstelle.
Der Systemintegrator informiert sich beim Heizungsbauer über die geplante Luft-Wasser-Wärmepumpe, damit er anhand der Daten der Wärmepumpe die Integration prüfen und vorbereiten kann.
Die Integration in das Smart Home hat den Vorteil einer effizienteren und optimierten Regelung der Vorlauftemperaturen der Heizung durch die Erfassung von Daten, wie beispielweise Wetterdaten und Wetterprognosen.
Kann die Wärmepumpe über den Pufferspeicher zu irgendeiner Zeit nicht so viel Wärme liefern, wie im Haus benötigt wird, erwärmt ein zusätzlicher Heizstab das Wasser im Heizkreislauf elektrisch.
Das treibt den Stromverbrauch stark in die Höhe.
Indem der Systemintegrator aktuelle und künftige Wetterdaten als Parameter in Verbindung mit der Raumtemperatur einstellt, kann das Smart Home System die Temperaturen in den Innenräumen stetig konstant halten und auf zu erwartende Temperaturschwankungen einstellen.
Somit wird die Vorlauftemperatur der Wärmepumpe effizienter gehalten.
Dadurch wird ein zusätzliches Heizen durch einen elektrischen Heizstab vermieden und es wird weniger Strom verbraucht.
Um von diesen Vorteilen zu profitieren und die Wärmepumpe in das Smart Home zu integrieren, stimmen sich der Heizungsbauer und der Elektriker bezüglich der Verkabelung ab.
Dazu gehören die Abstimmungen darüber:
- Welche Stromleitungen gebraucht werden und wo diese verlegt werden,
- welche Absicherung im Verteilerschrank benötigt wird
- und wie der Zählerantrag gestellt wird.
Der Elektriker verlegt die Kabel für die Wärmepumpe vom Technikraum zur geplanten Stelle der Außeneinheit.
Zur Inneneinheit verlegt er zusätzlich ein Datenkabel für die Integration der Wärmepumpe in das Smart Home.
Der Elektriker stellt einen Wanddurchbruch her und führt die Kabel durch die Mehrspateneinführung nach außen.
Für einen besseren Schutz der Kabel verlegt er diese über Leerrohre in einem Erdgraben im Boden. Je nach Projekt und Absprachen wird der Erdgraben zum Beispiel von einem Garten- und Landschaftsbauer hergestellt.
Der Graben wird nach Ende der Bauarbeiten vom Garten- und Landschaftsbauer geschlossen.
Im Technikraum bereitet der Elektriker einen Zählerplatz vor, da eine Wärmepumpe einen separaten Stromzähler erfordert und der Elektriker diesen bei den örtlichen Stadtwerken anmelden muss.
Der Heizungsbauer liefert und montiert die Außen- und die Inneneinheit und schließt diese an.
Danach schließt der Elektriker die Wärmepumpe an den Stromverteiler im Technikraum an.
Der Heizungsbauer nimmt die Wärmepumpe anschließend in Betrieb.
Der Systemintegrator spielt die Programmierung des Smart Homes ein und testet nach erfolgreicher Inbetriebnahme die Vernetzung der Wärmepumpe mit dem Smart Home.
Bei der Integration einer Wärmepumpe in ein Smart Home müssen folgende Gewerke übergreifenden Aspekte beachtet werden:
- Der Energieberater berät den Bauherrn über Förderungsmöglichkeiten beim Erwerb einer Wärmepumpe.
- Der Heizungsbauer berät den Bauherrn über verschiedene Arten von Wärmepumpen.
- Der Heizungsbauer, der Energieberater und der Systemintegrator bereiten den Förderantrag für die Wärmepumpe sowie für die Regeltechnik im Smart Home vor.
- Der Heizungsbauer und der Systemintegrator besprechen die Auswahl der Wärmepumpe, damit der Systemintegrator die Integration im Smart Home programmieren kann.
- Der Heizungsbauer und der Elektriker stimmen sich bezüglich der Planung und der Verkabelung der Wärmepumpe ab.
- Der Elektriker verlegt die Kabel und der Heizungsbauer montiert und schließt die Wärmepumpe an.
- Der Heizungsbauer nimmt die Wärmepumpe in Betrieb und im Anschluss integriert der Systemintegrator diese in das Smart Home System.
Quiz
Überprüfen Sie in einem Quiz, ob Sie die relevanten Abstimmungen an dieser Nahtstelle kennen. Da diese in dem Video genauer erklärt werden, ist es empfehlenswert, zuerst das Video anzuschauen und das Quiz anschließend zur Selbstkontrolle zu lösen.
Externe Fundstellen
An dieser Stelle finden Sie weiterführende Inhalte zum Thema der Nahtstelle, auf die Sie außerhalb der Lernplattform zugreifen können.
Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie e.V.
Wärmepumpen – Die Umwelt als EnergiequelleBundesverband Wärmepumpe (BWP) e.V.
Erdwärme-Systeme kurz zusammengefasstBundesverband Wärmepumpe (BWP) e.V.
Zeichen setzen – Wärme pumpen- energieeffizienz-gefaellt-mir.info
Smart Home und Wärmepumpen Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e.V.
Praxisratgeber Modernisieren mit Wärmepumpe- Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie e.V.
Infoblatt Nr. 25: Wärmepumpen- Anlagenkonfigurationen und Informationen zur Kundenberatung Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie e.V.
Infoblatt Nr. 62: Inspektion, Wartung und Optimierung von Heizungsanlagen mit Wärmepumpe- Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
Förderübersicht Wärmepumpe