Beschreibung der Nahtstelle
Durch die Integration der Photovoltaikanlage in das Smart Home System kann der dadurch erzeugte Strom optimal im Wohngebäude eingesetzt werden. Im Video erfahren Sie, welche Absprachen dazu zwischen Systemintegrator, Elektriker, Anlageninstallateur und Dachdecker wichtig sind und was zusätzlich der Bauherr beachten sollte.
Entscheidet sich der Bauherr bei der energetischen Sanierung für die Installation einer Photovoltaikanlage, so kann er die Energienutzung optimieren, wenn er die Anlage in ein Smart Home integriert.
Soll der von der Photovoltaikanlage erzeugte Strom im Haus genutzt werden, wird dieser direkt in das Hausnetz eingespeist.
Wenn sich niemand im Haus befindet und somit auch kein Strom verbraucht wird, wird die gewonnene Energie an das öffentliche Stromnetz abgeführt.
Es ist sinnvoll, die gewonnene Solarenergie selbst im Haus einzusetzen, da der Kaufpreis für Strom aus dem öffentlichen Netz deutlich höher liegt als der Preis, den der Bauherr als Anlagenbetreiber für den eingespeisten Strom einer eigenen Photovoltaikanlage erhält.
Die Nutzung einer Photovoltaikanlage ist also um so wirtschaftlicher, desto höher der Eigenverbrauch von Strom ist.
Die Steuerung von großen Verbrauchern wie zum Beispiel einer Wärmepumpe oder einer Ladesäule für ein Elektroauto ist daher für das Energiemanagement sehr sinnvoll.
Durch die Integration von Wärmepumpe und Verbrauchern im Smart Home kann das System den Anteil des Stroms, der im Haus genutzt wird, maximieren, so dass möglichst wenig Strom in das öffentliche Netz eingespeist wird.
Verbraucher, wie zum Beispiel eine Waschmaschine oder Ladesäule für Elektrofahrzeuge, werden im Smart Home bevorzugt dann in Betrieb genommen, wenn ausreichend Solarstrom erzeugt wird.
Das Smart Home System entscheidet dies anhand von Parametern, wie aktuellen und künftigen Wetterdaten, Uhrzeiten, Status von Verbrauchern, Bewohnerverhalten sowie anhand der Stromerzeugung der Photovoltaikanlage.
Der erzeugte Strom wird über einen Wechselrichter und einen Energiemanager registriert und an das System gemeldet.
Ein Energiemanager kann eigenständig von einer Photovoltaikanlage genutzt werden oder im Smart Home System integriert sein.
Manche Smart Home Systeme bieten Energiemanagement Funktionen im System an.
Zusätzlich kann ein Smart Meter eingesetzt werden, um den Stromverbrauch zu messen und das Energiemanagement im Smart Home noch weiter zu verbessern.
Dieses misst den aktuellen Verbrauch und liefert diese Daten über eine Netzwerkschnittstelle an das Smart Home System.
Der Anlageninstallateur berät den Bauherrn über verschiedene Photovoltaikanlagen und zudem über mögliche Förderungen.
Der Systemintegrator berät den Bauherrn daraufhin über die Möglichkeit, den Energieverbrauch mit der Integration einer Photovoltaikanlage zu optimieren.
Daraufhin entscheidet sich der Bauherr für eine Photovoltaikanlage inklusive Integration im Smart Home.
Der Systemintegrator und der Anlageninstallateur stimmen die Integration der Photovoltaikanlage ab.
Sowohl der Wechselrichter als auch das Smart Meter können über eine Netzwerkschnittstelle im Smart Home integriert werden.
Alternativ können intelligente Energiezähler über eine Modbus-Schnittstelle integriert werden.
Modbus ist ein Kommunikationsprotokoll, bei dem mehrere Teilnehmer und Geräte verbunden werden können.
Der Elektriker, der Anlageninstallateur und der Dachdecker stimmen die Montage und Verkabelung der Photovoltaik Anlage ab.
Der Anlageninstallateur verlegt die Kabel vom Technikraum über einen Steigschacht bis zum Dach oder nutzt eine andere Möglichkeit der Kabelverlegung.
Der Dachdecker führt die Arbeiten am Dach aus.
Bei einem Satteldach mit Ziegel bereitet der Dachdecker die Montage und die Verdrahtung der Photovoltaikanlage vor, indem er im Rahmen der Dachdeckerarbeiten einen Dachziegel mit Kabeldurchführung liefert und auf dem Dach montiert.
Bei einem Flachdach montiert er eine Flachdach-Kabeldurchführung.
Der Anlageninstallateur liefert die Photovoltaik Anlage, montiert diese auf dem Dach und schließt den Wechselrichter im Technikraum in der Nähe des Hauptverteilers an.
Der Elektriker schließt den Wechselrichter und das Smart Meter im Hauptverteiler an und verlegt zudem ein Datenkabel zum Wechselrichter.
Nach Fertigstellung und Inbetriebnahme programmiert der Systemintegrator den Energiezähler und integriert die Photovoltaikanlage in das Smart Home.
Er spielt die Programmierung des Smart Homes ein und testet nach erfolgreicher Inbetriebnahme die Vernetzung der Photovoltaikanlage mit dem Smart Home.
Bei der Integration einer Photovoltaikanlage in ein Smart Home müssen folgende Gewerke übergreifenden Aspekte beachtet werden:
- Der Anlageninstallateur und der Systemintegrator beraten den Bauherrn über den Einsatz einer Photovoltaikanlage sowie die Integration dieser im Smart Home.
- Der Anlageninstallateur, der Elektriker und der Dachdecker stimmen sich über die Planung der Montage und der Verkabelung der Anlage ab.
- Der Dachdecker, der Anlageninstallateur und der Elektriker führen in Abstimmung miteinander die Montage und die Anschlussarbeiten der Photovoltaikanlage aus.
- Der Systemintegrator führt die Integration der Anlage nach Inbetriebnahme aus.
Quiz
Überprüfen Sie in einem Quiz, ob Sie die relevanten Abstimmungen an dieser Nahtstelle kennen. Da diese in dem Video genauer erklärt werden, ist es empfehlenswert, zuerst das Video anzuschauen und das Quiz anschließend zur Selbstkontrolle zu lösen.
Externe Fundstellen
An dieser Stelle finden Sie weiterführende Inhalte zum Thema der Nahtstelle, auf die Sie außerhalb der Lernplattform zugreifen können.
- Wikipedia
Modbus - Wikipedia
Intelligenter Zähler - Wikipedia
Smart Meter Gateway - Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
Smart Meter: Intelligente Messsysteme für die Energiewende - Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie e.V.
Infoblatt Nr. 68: System Photovoltaik, Wärmepumpe und Speicher Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie e.V.
Infoblatt Nr. 70: Planung und Auslegung des Systems – PV-Anlage, Wärmepumpe und SpeicherungVerbraucherzentrale
Energiemanagementsystem für zu Hause: Energie effizienter nutzen