Beschreibung der Nahtstelle

Bei der energetischen Sanierung von Fenstern werden häufig zugleich die Fensterbänke erneuert. Dem Bauherrn stehen dabei verschiedene Materialen zur Auswahl. Welche Art von Fensterbank von welchem Gewerk montiert werden kann und wie negative Auswirkungen der Montage auf das Bauwerk und die Dämmung vermieden werden können, erfahren Sie im Video.

Der Einbau der äußeren Fensterbänke ist für die energetische Gebäudesanierung von großer Bedeutung. Bei einer fehlerhaften Montage kann an dieser Stelle leicht Wärme entweichen und Feuchtigkeit eindringen.

Eine Fensterbank wird je nach Fachkenntnis und Fachpersonal von unterschiedlichen Gewerken ausgeführt. Dabei ist es unerheblich, aus welchem Material die Fensterbank besteht.

In diesem Fall hat sich der Bauherr für eine Steinfensterbank entschieden, die vom Steinmetz montiert werden soll. Dazu sind Absprachen zwischen den beteiligten Gewerken Stuckateur und Steinmetz notwendig.

Zuerst muss der Stuckateur jedoch prüfen, ob das Fenster für die Montage einer Steinfensterbank geeignet ist.

Das bedeutet, dass es möglich sein muss, den Bereich zwischen Fenster und Fensterbank mit einer Dichtschnur und einer Dichtstofffuge abzudichten.

Der Fensterrahmen muss einen Falz haben, unter den die Fensterbank geschoben und abgedichtet wird.

Eine Nut an der Unterkante muss mindestens 4 cm von der Fassadenoberfläche entfernt sein und von der Vorderkante der Steinfensterbank 0,6 bis 1,4 cm.

Ist das Fenster für die Montage einer Steinfensterbank geeignet, muss der Steinmetz vor der Montage zuerst die Unterlage der Fensterbank vorbereiten und sich dazu mit dem Stuckateur abstimmen.

Damit Wasser abfließen kann, muss die Brüstungsauflage unter der Fensterbank das gleiche Gefälle aufweisen wie die Fensterbank.

Das Gefälle sollte mindestens 4 Prozent betragen, also 0,4 cm auf 10 cm.

Die Fensterbank darf maximal ein Drittel über die Auflagefläche hinausragen.

Ist die Fensterbank breiter, besteht die Gefahr, dass sie nach außen kippt und wackelt.

Um das zu verhindern, müssen Stuckateur oder Steinmetz Winkelkonsolen anbringen, die das Gewicht der Fensterbank tragen.

Das Anbringen der Konsolen sollte möglichst wärmebrückenfrei erfolgen, indem Materialien verwendet werden, die die Wärme schlecht leiten. Dies muss unter den Gewerken Stuckateur und Steinmetz abgestimmt sein.

Da der Stein nicht wasserdicht ist, muss eine zusätzliche Dichtebene aus wasserdichtem Material mit einer Dichtungsschlämme darunter hergestellt werden.

Damit Wasser abfließen kann, muss diese Abdichtung wie die Fensterbank ein Gefälle von vier Prozent haben und entweder vom Stuckateur oder Steinmetz vorgenommen werden.

Seitlich muss der Steinmetz beim Einbau der Steinfensterbank ein Dichtband einlegen, um die Dichtheit zwischen Stein und Putz sicherzustellen.

Das Dichtband wird auch umlaufend unter der Steinfensterbank angebracht und schließt mit der Dämmebene ab.

Damit kein Wasser an der Seite stehen bleibt, muss entweder eine Wasserführungsnut an der Seite vorhanden sein oder eine seitliche Aufkantung, die als Aufsteckprofil realisiert werden kann.

Deshalb muss der Steinmetz eine für Wärmedämmverbundsysteme geeignete Steinfensterbank auswählen.

Beim Austausch der Fenster wurden die neuen Fenster nach außen bündig mit dem Mauerwerk positioniert, um Wärmebrücken zu minimieren.

Wird die Lage der Fenster wie in diesem Fall verändert, muss auch die Fensterbank innen ausgetauscht werden.

Wenn dafür eine Holzfensterbank gewählt wird, müssen Abstimmungen mit dem für die Montage zuständigen Schreiner getroffen werden. Für die Vermeidung von Wärmebrücken spielt die innere Fensterbank jedoch keine Rolle.

Beim Einbau von Fensterbänken müssen folgende Gewerke übergreifenden Aspekte beachtet werden:

  • Damit der Stuckateur die Fensterbank fachgerecht abdichten kann, muss der Fensterrahmen einen geeigneten Fensterrahmenfalz aufweisen, so dass die Fensterbank unter den Rahmen geführt werden kann
  • Stuckateur oder Steinmetz müssen bei breiten Fensterbänken eine Konsole anbringen. Als breit gilt eine Fensterbank, wenn ihre Auflagefläche über zwei Drittel der Fensterbankbreite hinausragt
  • Der Stuckateur oder Steinmetz muss eine zusätzliche Dichtebene unter der Fensterbank ausbilden.
  • Stuckateur und Steinmetz müssen bei der Fensterbank darauf achten, dass mindestens vier Prozent Gefälle vorhanden sind.
  • Stuckateur und Steinmetz müssen darauf achten, dass die Fensterbank mit Wasserführungsnuten oder Aufkantungen ausgestattet ist. Sie muss außerdem einen ausreichenden Überstand nach vorne und zur Seite sowie Abdichtungen bieten, damit die Feuchtigkeit vom Putz und der Wärmedämmung ferngehalten wird.

Quiz

Überprüfen Sie in einem Quiz, ob Sie die relevanten Abstimmungen an dieser Nahtstelle kennen. Da diese in dem Video genauer erklärt werden, ist es empfehlenswert, zuerst das Video anzuschauen und das Quiz anschließend zur Selbstkontrolle zu lösen.

Externe Fundstellen

An dieser Stelle finden Sie weiterführende Inhalte zum Thema der Nahtstelle, auf die Sie außerhalb der Lernplattform zugreifen können.

Bildstrecke

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